Richtig füttern – so geht es:


Grundsätzlich ist eine Vogelfütterung vor allem im Winter sehr empfehlenswert. Typischerweise füttert man in der kalten Jahreszeit von November bis Ende Februar. Und bei schweren Wetterlage, werden das Angebot der Futterstelle, viele Vögel annehmen.

Das Füttern von heimischen Wildvögeln ist besonders im Winter ein großes Thema. Sollte man früher nur bei starkem Frost oder anderweitigem Futtermangel zufüttern, kann dies mittlerweile ganzjährig getan werden. Insektensterben, starke Dürre und andere Veränderungen führen dazu, dass viele heimische Vögel auch außerhalb des Winters nicht genug Futter oder Wasser finden. Natürlich gibt es für die ganzjährige Fütterung eine Pro- und Kontraargumente.  Hier ein Kleiner Überblick:

Pro

  • Die natürliche Auslese wird nicht gefährdet, schwache Vögel werden trotzdem Opfer von Fressfeinden.
  • Wenn es mehr Vögel gibt, erhalten wir die Artenvielfalt und geben auch den natürlichen Feinden der Vögel mehr Nahrung.
  • Unterstützt Zugvögel um Ihre Reserven wieder aufzufüllen und Kälteeinbrüche zu überstehen
  • Durch die verlängerten Kälteperioden kommen Zugvögel oft zu früh bei uns an und finden keine Nahrung, sodass sie ohne Zufütterung nicht genug Ressourcen zum Brüten haben
  • Man hat die großartige Möglichkeit, heimische Vögel aus nächster Nähe zu beobachten

Kontra

  • Die Fütterung kommt nur wenigen Arten zugute, diese haben meist stabile oder gar wachsende Populationen. Der Beitrag zum Artenschutz ist nur gering.
  • „Die Gestaltung eines vogelfreundlichen Gartens wäre deutlich sinnvoller“
  • Es treffen sich viele Tiere an den Futterstellen auf einem eng begrenzten Raum – es besteht eine erhöhte Gefahr der Übertragung und Verschleppung von Krankheiten
  • Falsch angebrachte Futterhäuschen ziehen Fressfeinde an

Füttern ja – aber richtig!

Das Wichtigste in Kürze:

  • Nicht nur bei Extremwetterlagen sondern langfristig füttern
  • Maßvoll und regelmäßig füttern
  • Futter vor Nässe schützen!
  • Die Futterstelle vor Katzen schützen
  • Die Futterstelle sollte Versteck- und Fluchtmöglichkeiten bieten (Gebüsche und Bäume) aber dennoch überschaubar sein, damit sich kein Räuber unbemerkt nähern kann
  • Futter sollte sauber gehalten werden – kein Vogelkot im Futter (Gefahr der Salmonellenübertragung)
  • Kein gesalzenes Futter verwenden
  • Möglichst Futter mit heimischen Saaten-/Körnern verwenden
  • Immer auch zusätzlich Wasser anbieten, besonders an heißen Sommertagen!

Was Füttern?

  • Möglichst naturbelassenes, qualitativ hochwertiges Futter
  • Ungesalzenes, unbehandeltes Futter
  • Nach Möglichkeit Verzicht auf weit transportierte Futterbestandteile wie Palmöl oder Erdnüssen 
  • In der Jungenfütterungszeit (April bis Juli) kein Fettfutter, keine Erdnüssen, keine Sonnenblumenkerne – all dies ist für die Jungvögel schwer verdaulich, z.T. droht Erstickungsgefahr
  • Artgerecht füttern! Nicht jeder Vogel frisst alles:

Körnerfresser
z.B. Finken, Sperlinge, Meise, Fink, Spatz)

  • Hanfkerne
  • Sonnenblumenkerne
  • Getreidereiches Futter wird hauptsächlich von Tauben und Sperlingen gefressen

Weich- und Insektenfresser
Fressen vermehrt vom Boden, z.B. Rotkehlchen, Zaunkönig, Amsel, STar

  • Haferflocken, Mohn, Kleie
  • Beeren, Obst, Rosinen
  • Nüsse, Eicheln
  • Insektenlarven, Mehlwürmer

Füttern Sie kein Brot! Das Brot quillt im Magen der Vögel stark auf und verdirbt darüber hinaus schnell.

Meisenknödel

Meisenknödel bestehen aus Fett und Samen und lassen sich auch leicht selbst herstellen (https://www.ndr.de/ratgeber/garten/Vogelfutter-selber-machen-Einfaches-Rezept-und-Ideen,vogelfutter107.html)
Achten Sie bei kommerziellen Knödeln darauf, dass diese in Plastiknetzen eingewickelt sind. Die Vögel können sich darin verheddern oder verletzen.

Mehr Infos
finden Sie zum Beispiel hier: https://www.tierschutzbund.de/information/hintergrund/artenschutz/voegel/vogelfuetterung/