Ein Wespenstich beim Hund kommt häufig vor. In der Regel ist ein Stich harmlos –doch bei allergischen Reaktionen kann es schnell kritisch werden. Eine Allergie zeigt sich nicht beim ersten Stich: frühestens beim zweiten Stich im Leben des Hundes kann eine allergische Reaktion auftreten. Eine Allergie kann sich aber auch im Laufe des Lebens entwickeln.

Symptome

Oft bekommt man als Besitzer den Stich gar nicht mit. Man hört seinen Hund plötzlich im Garten aufjaulen, er ist unruhig oder gar panisch. Bei einem Stich an der Pfote fällt in der Regel zuerst eine Schwellung auf, die Pfote schmerzt und wird nicht normal belastet. Viele Hunde belecken oder beknabbern die betroffene Pfote, manchmal aber auch andere Körperstellen. Ein Stich an der Pfote ist in der Regel normal problematisch, aber es besteht die Möglichkeit, dass sich die Einstichstelle entzündet. Ein Stich am Kopf oder sogar im Maul oder Rache kann ernster werden: Auch hier kann eine Schwellung auftreten, die so stark werden kann, dass es zu Atemnot kommen kann. Kritisch wird es, wenn der Hund allergisch reagiert oder im schlimmsten Fall einen so genannten anaphylaktischen Schock bekommt: Es zeigen sich Quaddeln, deutliche/ heftige Schwellungen, z.T. auch abseits der Einstichstelle, Erbrechen, Durchfall und Bauchkrämpfe. Schreitet der Zustand weiter fort, kommt es zu Schwindel, Apathie, Schluckbeschwerden, Atemnot bis hin zu Ohnmacht und Atemstillstand.

Was ist zu tun?

Als erstes: Ruhe bewahren! Ist Ihr Tier panisch, versuchen Sie es so gut es geht zuberuhigen und ggf. zu fixieren bzw. anzuleinen. Panische Tiere versuchen zu fliehen – es besteht die Gefahr, dass Ihr Hund auf die Straße läuft. Konnten Sie die Einstichstelle finden, kontrollieren Sie, ob noch ein Stachel zu sehen ist und  entfernen Sie diesen ggf. mit einer Pinzette. Dann können Sie die Stelle kühlen, das hilft gegen die Schwellung und den ersten Schmerz. Achtung! Eispacks o.ä. nie direkt auflegen, sie sollten immer mit einem Handtuch oder Küchentuch umwickelt werden, ansonsten besteht die Gefahr lokaler Erfrierungen. Auch kalte Quark-Wickel können Linderung verschaffen. Bei Stich im Maul oder Rachenbereich können Eiswürfel, kaltes Wasser oder gekühlter Quark helfen. Jetzt ist es wichtig, dass Sie Ihr Tier beobachten. Schwillt die Stelle nach dem kühlen schon ab und es kommen nach ein paar Minuten keine weiteren Symptome dazu, ist alles in Ordnung. Kommen aber nach kürzester Zeit weitere Symptome dazu wie Anschwellen der Schnauze, des Mauls oder des Kopfes, würgen, röcheln, oder gar Atemnot fahren Sie sofort zum nächsten Tierarzt / in eine Klinik. Rufen Sie vorher in der Praxis bzw. Klinik an und vergewissern Sie sich, dass die Praxis besetzt ist und kündigen Sie sich an, damit das Personal vor Ort schon vorbereitet ist und schnell
handeln kann.

Prophylaxe

Wenn Sie bereits wissen, dass Ihr Tier allergisch auf Insektenstiche reagiert, sollten Sie sich von Ihrem Tierarzt Notfallmedikamente für zuhause verschreiben lassen. So können Sie im Ernstfall schnell handeln. Im Sommer sollten Sie Ihr Tier nicht draußen Füttern und kein Futter offenstehen lassen, da das Futter Bienen und Wespen anlocken kann. Haben Sie viel Fallobst im Garten, sollten Sie entweder den Zugang zu dem Fallobst für Ihren Hund beschränken (Zaun) oder täglich das Obst aufsammeln. Sollten Sie Wespennester in Ihrem Garten oder an Ihrem Haus finden, bietet es sich an, diese Fachmännisch beseitigen zu lassen (Achtung, Wespen und Bienen stehen unter Naturschutz!). Achten Sie außerdem im Garten auf Erdnester und achten Sie darauf, dass Ihr Hund dort nicht buddelt. Eine gute vorbeugende Maßnahme ist Training: Ist das Schnappen nach oder spielen mit Wespen oder anderen Flugobjekten „verboten“ oder uninteressant minimiert dies die Stichgefahr enorm.